Multi-Media-Handys für Kinder geeignet?

Eine Frage, die ganze Tore öffnet. Das, was die alte Generation früher noch als Handy bezeichnet hat, ist heute nichts anderes mehr, als ein kleiner, internetfähiger Computer. Moderne Handys besitzen nicht nur Filmkamera, MP3-Player und die Möglichkeit, Filme zu betrachten, sie bieten auch nahezu unbeschränkten Zugang zu allen Funktionen des Internets.

Nun sollte man die Überlegung anstellen, ob es notwendig, hilfreich oder ganz allgemein erzieherisch wertvoll ist, Heranwachsenden, tatsächlich ohne einen Unterschied in der Reife oder im Alter zu machen beziehungsweise machen zu können, die komplette Informationswelt des World-Wide-Web zur Verfügung zu stellen. Die Diskrepanz zwischen angebotener, unkontrollierter Informationsvielfalt und einem, wie auch immer gearteten Erziehungsauftrag wird allzu deutlich. Eltern sollten also wenigstens insofern so viel Einfluss auf die Anwesenheit der Sprösslinge im Netz haben, als dass sie Handys, mit denen es, auch außerhalb des Kontrollbereiches am heimischen Rechner, möglich ist, zu surfen, nicht nur zur Verfügung stellen. Dies kann klar auch immer nur Farce sein, denn was der eine Heranwachsende nicht darf, kann der andere. Will man ehrlich sein, muss man als Pädagoge und Elternteil einfach die Schultern zucken, angesichts der unaufhaltsamen, unabwendbaren Informations-, Konsum- und Medienwelle die unsere Gesellschaft und, im besonderen Maße, unsere Kinder überrollt.

Ein anderes Problem ist, wie viele leidgeprüfte Eltern feststellen müssen, die Tatsache, dass man, auch schon in der vorpubertären Phase, bestimmte technische Geräte, wie multimediale Handys, eine X-Box, aber auch bei der Bekleidung und dem Schuhwerk, Markenartikel bestimmter Hersteller, als Kind einfach haben muss, um nicht als nicht-hoffähig im Abseits zu stehen. Eltern haben also offensichtlich in dieser Frage einen schweren Stand.